












Krippen in Südtirol
Alle Jahre wieder wiederholt sich in Südtirol ein jahrhundertealter Weihnachtsbrauch. Kurz vor Heiligabend – die Kinder haben längst schon ihre Geschenkwünsche via Brief an das Christkind kundgetan – holen die Südtiroler die Krippen aus dem Keller oder dem Dachboden.
Dann macht sich die ganze Familie ans Aufstellen des guten Stücks. Meistens sind Südtiroler Krippen Erbstücke und handgemacht. Oft nehmen sie die halbe Stube ein so groß sind sie. Andere wiederum sind so klein, dass die Kinder gern mit Jesus, Maria und Josef nicht immer ganz weihnachtsgetreue Puppenspiele aufführen.
Allen gemeinsam ist die bäuerliche Szenerie. Ochs und Esel stehen im Stall, der direkt an ein kleinfenstriges Bauernhaus angekoppelt ist. Die Fenster haben oft klassisch rot-weiß karierte Vorhänge und die Bauern tragen – wie es sich gehört – Knickerbocker und blaue Schürze und die Bäuerinnen Kopftücher und Heukraxen.
In größeren Krippen sind ganze Landschaften dargestellt: Schlösser im Kleinformat, wo die besserbekleideten "Herren" leben, Handwerker, die ihre Arbeit in den Städtchen verrichten, kleinste Bauernhäuser mit Hirten, Bauern, Kühen und Schafen, kleine Bäche, die sich von den Bergen ins Tal ergießen, mit Moos bestückte Wiesen und mit Steinchen geschützte Schindeldächer. Die Südtiroler Krippen sind wahre Kunstwerke, tausende Arbeitsstunden stecken darin.
Wer sich Tiroler und Südtiroler Krippen einmal von der Nähe ansehen möchte, dem empfehlen wir einen Besuch im Krippenmuseum „Maranatha“ in Luttach im Tauferer Ahrntal.
Bilder

In der Holzschnitzerei HAPE Sculptures in Gröden werden traditionelle Figuren, Krippen, religiöse Motive, Geschenkideen und Designerstücke hergestellt.
© HAPE Sculptures
Die sogenannte "Winterkrippe", deren Gebäude Josef Leitner und die Figuren Irma Hofer einprägsam gestaltet haben.
© Krippenmuseum Maranatha
Im Jahr 2000 wurde in Luttach das Maranatha, die phantasievollste Krippenwelt Europas, nach vierjähriger Bauzeit eröffnet.
© Krippenmuseum Maranatha
Im Künstler Atelier, werden Bilder, Reliefs und Figuren restauriert, Auftragsarbeiten entworfen und ausgeführt und es dient als Ausstellungsraum.
© Krippenmuseum Maranatha
Seit der Eröffnung hat man zielstrebig daran gearbeitet, das Museum nicht nur authentisch und attraktiv zu halten, sondern den Ort als eine besondere Quelle des Glaubens, der Kraft und der Hoffnung im christlichen Sinn zu erweitern.
© Krippenmuseum Maranatha
Bereits der Empfangsraum ist eine Besonderheit: Der gesamte Raum ist der Nachbau eines Tiroler Stadels, erbaut aus dem alten Holz des abgetragenen „Holzlechnhofes” in Prettau, aus dem Jahr 1725.
© Krippenmuseum Maranatha
Durch das Museum bzw. die Krippenvisionen führen der Ideator und Visionär Paul Gartner unterstützt vom künstlerischen Beistand, dem Musiker, Komponisten, Texter und Museumsführer Hubert Leimegger.
© Krippenmuseum Maranatha
Nicht nur in Gröden kann man schnitzen, sondern auch in Lajen hat Schnitzen eine lange Tradition.
© TV Lajen