Museum Ladin Ursus ladinicus
Die Urahnen von Meister Petz lebten vor circa 40.000 Jahren. In den 80er-Jahren stieß man in einer Höhle unterhalb der Conturinesspitze bei Abtei auf unzählige fossile Knochen, die sich als Überreste der bis dahin unbekannten, ausgestorbenen Bärenart herausstellten.
Heute können Besucher dieses außergewöhnliche Urzeittier, seine Geschichte und Lebensweise in St. Kassian in einem dreistöckigen Museum mit insgesamt rund 4000 m² Ausstellungsfläche genauer kennenlernen.
Das Museum Ladin Ursus ladinicus ist eine Außenstelle des bekannten Museum Ladin Ćiastel de Tor, das im rund 20 km entfernten St. Martin in Thurn zu finden ist. Die Räumlichkeiten des neuen Museums wurden vom österreichischen Architekt Rainer Verbizh realisiert, der auch das Museum Ladin Ćiastel de Tor gestaltet hat.
Im Erdgeschoss des Bärenmuseums befinden sich die Kassa und der Museumsshop. Die eigentliche Ausstellung beginnt im ersten Stock mit der geologischen Entstehungsgeschichte der Dolomiten, die mit Fossilien und Mineralien aus der Umgebung eindrucksvoll illustriert wird.
Weiter geht es mit der Entwicklung der Conturines-Grotte, deren Entdeckung und dem Fund des Höhlenbären. Höhepunkt der Ausstellung sind dann zweifellos die originalen Ausgrabungsstücke und Überreste, darunter Bärenzähne und ein vollständig wiederhergestelltes Bärenskelett. Im Untergeschoss findet man schließlich eine nachgebaute Bärenhöhle und darin den schlafenden Höhlenbären.
Der prähistorische Bär der Dolomiten
Am 23. September 1987 war der Gastwirt und Bergführer Willy Costamoling aus Alta Badia auf die auf 2.800 m Meereshöhe gelegene Höhle und ihr Geheimnis gestoßen. Ein Forscherteam der Universität Wien nahm die Fundstelle genauer unter die Lupe und kam zum sensationellen Ergebnis, dass es sich hierbei um eine noch nie beschriebene Bärenart sowie um die Überreste eines Höhlenlöwen handelte.
Heute weiß man unter anderem, dass der „Ursus ladinicus“ in etwa so groß wie ein Grizzlybär war, sich in Gegensatz zu diesem jedoch ausschließlich von Pflanzen ernährte, da die Waldgrenze damals bis an seine Höhle heranreichte. Diese Erkenntnis lieferte wiederum wertvolle Hinweise auf das prähistorische Klima, das zeitweise weitaus wärmer als heute gewesen sein muss.
Weitere Infos & Öffnungszeiten:
Museum Ladin Ursus ladinicus
Tel.: +39 0474 524020
E-Mail: info@museumladin.it
Web: museumladin.it
Bilder
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