Norbert Niederkofler
Aufgewachsen ist der renommierte Michelin-Sterne-Koch in Luttach im Ahrntal, einem kleinen Dorf eingebettet inmitten der Natur und der alpinen Bergwelt.
In jungen Jahren führte ihn sein Drang dazu, die Welt zu erkunden, seine Heimat zu verlassen und verschiedene Länder wie Deutschland, Österreich, Schweiz und USA zu bereisen. Nach seiner Lehre als Koch, lernte er bei Jörg Müller, Eckart Witzigmann und Nadia Santini. Anfang der 90er Jahre, nach einer Zeit des Reisens und Entdeckens, kehrte er schließlich wieder nach Südtirol zurück, um dann 1994 den Restaurantbereich im Hotel Rosa Alpina in Kassian zu übernehmen. 2 Jahre später eröffnet die Rosa Alpina das heutige gekürte 3-Sterne-Restaurant St. Hubertus mit Norbert Niederkofler als Executive Chef. Dort tischt er nicht nur feinste Haute Cuisine auf, sondern bietet seinen Gästen ein unverwechselbares alpines Genusserlebnis, welches man nirgendwo sonst findet.

Felicetti Nudeln mit Hirschtatar serviert im AlpiNN Food Space & Restaurant am Kronplatz
© AlpiNN Food Space & Restaurant - Alex Moling
Gourmet Gericht im AlpiNN Food Space & Restaurant am Kronplatz
© AlpiNN Food Space & Restaurant - Luca Dal GessoCook the Mountain - eine Lebensphilosophie
Im Mittelpunkt seiner Kreationen sind keine klassischen Gourmet-Gerichte, sondern vielmehr seine Lebenseinstellung und Leidenschaft zur Natur, den Bergen und deren Bewohner. Mit dem Konzept „Cook the Mountain“ folgt seine Küche dem Rhythmus der Natur, ist in Einklang mit Umwelt und Umgebung und vor allem zeugt sie von einem respektvollen Umgang mit Ressourcen. Dies erklärt auch seine Vorliebe bei der Verwendung saisonaler und heimischer Zutaten. Vergessene Obst- und Gemüsesorten werden neu entdeckt. Die verwendeten Ingredienzien erzählen von den Bergen, der harten Arbeit von Bauern und Züchtern, den alten Traditionen und Bräuchen. Nur so können qualitativ hochwertige Produkte entstehen, eine Bergküche, die geschmacklich unverfälscht und rein ist.

Panoramablick AlpiNN Food Space & Restaurant am Kronplatz
© AlpiNN Food Space & Restaurant - Alex MolingMo-Food
Zusammen mit Paolo Ferretti gründet Niederkofler Mo-Food, einem innovativen Beratungsunternehmen mit holistischem Blick aufs alpine Essen, der Bergkultur und alles, was regionale Nachhaltigkeit, Entschleunigung, biologische und 0-km Produkte vorantreibt. Mo-Food unterstützt diverse Aktivitäten und Partnerschaften, alle rund um das Thema Essen. Darunter fällt auch die Gründung des Food Space und Restaurant AlpiNN im Museum für Bergfotografie, das LUMEN, am Gipfel des Kronplatzes oder das Projekt CARE’s - The ethical Chef Days, welches Köche und Fachleute aus der Lebensmittelbranche versammelt, um gemeinsam an eine ethische und nachhaltigere Küche zu arbeiten. Die Gastronomie kann so aktiv zum Schutz des Planeten beitragen. Der Koch wird so zu einem Vorbild zum Erhalt der Natur und Artenvielfalt.

Gebäude AlpiNN Food Space & Restaurant am Kronplatz
© AlpiNN Food Space & Restaurant - Alex Moling
Inneneinrichtung AlpiNN Food Space & Restaurant am Kronplatz
© AlpiNN Food Space & Restaurant - Alex MolingAlpiNN
Ein visionärer Raum mit einer imposanten Kulisse – mit AlpiNN hat der Bergkoch einen Heimatort für sein Konzept „Cook the Mountain“ gefunden. In diesem Restaurant wird Tradition mit Innovation verbunden, ein Ort geschaffen, der für Regionalität, Heimat und Nachhaltigkeit steht – und das nicht nur in der Küche. Die gesamte Innenausstattung ist vom international bekannten Designer Martino Gamper gestaltet und von einheimischen Herstellern realisiert worden, ganz nach dem Motto „Go Lokal“. Das Restaurant ist ein „Living Room“, eine gemütliche Wohnstube für den Berg, ein Ort der Begegnung. Das Essen ist dort weit mehr als bloße Nahrungsaufnahme: Sie übernimmt die Rolle des Verbindens.
Wer ins AlpiNN essen geht, trifft nicht nur auf feinste Gourmet Gerichte, sondern auf die Gedanken, die Leidenschaft und die Philosophie des Künstlers, der sich als Aufgabe gestellt hat beim Kochen die gesamte Wertschöpfungskette zu beachten. Von den Lieferanten, über die Rohstoffe, das Gericht bis hin zum Gast, alles wird bei der Kreation eines neuen Gerichts miteinbezogen. Zutaten ändern sich je nach Jahresabschnitt, Lebensmittelreste werden auf kreative Weise verarbeitet oder haltbar gemacht und Abfälle auf ein Minimum reduziert. Nur so schafft Niederkofler eine unverwechselbare, nachhaltige Bergküche, bei der so wenig wie möglich weggeworfen wird.
St. Hubertus – der Neubeginn
Wie sich wohl die Küche und der Michelin Koch selbst weiter entwickeln wird, steht noch in den Sternen. Fakt ist, dass das bekannte Restaurant St. Hubertus Ende März, zum Ende der Wintersaison, seine Tore endgültig geschlossen hat und einem neuen Restaurantkonzept Platz lässt. Dieses wird anscheinend kleiner, mit weniger Tischen und noch exklusiver sein. Die Zusammenarbeit mit dem Chefkoch wird weiterbestehen, allerdings in einer anderen Form als bisher. Alles andere ist noch ein großes Fragezeichen und wird auch noch nicht verraten.